Zahlreiche Akteure der Zivilgesellschaft versammelten sich am Samstag in der Bürgerhalle des Rathauses zum 20-jährigen Jubiläum des Dortmunder Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus. 23 Organisationen, darunter Gewerkschaften und Kirchen, Parteien und Sozialverbände bis hin zu unterschiedlichen Bildungseinrichtungen und Initiativen, hatten an diesen symbolischen Ort zur Veranstaltung eingeladen. Der neugewählte Oberbürgermeister Alexander Kalouti dankte bei einem seiner ersten öffentlichen Auftritte persönlich dem Arbeitskreis für seinen Einsatz und sicherte ihm die Unterstützung der Stadt auch für die kommende Arbeit zu. „Rechtsextremismus“, so Kalouti, „stellt die größte Gefahr für unsere Demokratie dar.“

Vor 20 Jahren als breites Bündnis aus der Mitte der Stadtgesellschaft gegründet ist der Arbeitskreis über die Jahre kontinuierlich gewachsen. Mit der Gründung reagierten die Verbände auf das damalige Erstarken der rechtsextremen Szene in Dortmund. Über Jahre versuchte diese provokativ und gewaltbereit in der gesamten Stadt Einfluss zu bekommen und sich zu einer nationalen Nazi-Hochburg zu stilisieren. „20 Jahre Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus – das ist ein Grund zum Feiern, weil damit eine Erfolgsgeschichte verbunden ist. Die extreme Rechte ist zurückgedrängt, die Zivilgesellschaft in Dortmund hat gezeigt, dass sie Menschenfeindlichkeit, Hass und Hetze nicht hinnimmt“, kommentierte Pfarrer Friedrich Stiller als Gründungsmitglied des Arbeitskreises. Auf das gute Zusammenwirken mit Stadt und Polizei in den letzten Jahren verwies Klaus Waschulewski vom DGB, mit Stiller Sprecher des Arbeitskreises. Dass die Arbeit des Bündnisses damit nicht beendet ist, sondern die Demokratie und die offene Gesellschaft weiterhin aktiv verteidigt werden müssen, verdeutlichte Professor Matthias Quent von der Universität Magdeburg. Der renommierte Rechtsextremismusforscher appellierte in seinem Vortrag an die Anwesenden, nicht nachzulassen in ihrem Einsatz für Demokratie und Menschenrechte und verwies dabei auf die Lage in den ostdeutschen Bundesländern. „Ich komme aus der Zukunft“, sagte Quent unter Anspielung auf die hohen Umfragewerte der AfD in Sachsen-Anhalt.

Weitere Impulse gab es von Polizeipräsident Gregor Lange, dem Sonderbeauftragten für Vielfalt, Toleranz und Demokratie Friedhelm Evermann und der Sozialwissenschaftlerin Deniz Greschner. Am Tag des Jubiläums veröffentlichte der Arbeitskreis eine Festschrift, die, neben den Beiträgen der Verbände und Weggefährten, auch eine umfangreiche bebilderte Chronik des Arbeitskreises seit seiner Gründung enthält.