Gemeinsames Erinnern auf dem Friedensplatz

„Wir erinnern und mahnen“ steht auf dem Kranz vor der Friedenssäule auf dem Dortmunder Friedensplatz. Es geht ums Erinnern an das Ende des Zweiten Weltkrieges am 8. Mai vor 75 Jahren. Die komplette Austellung ist in der Bildergalerie hier zu sehen. Auch gibt es ein Video zur Gedenkfeier.

Erinnern und mahnen gehören zusammen. Das „Nie wieder“ muss auch in Zukunft ein „Nie wieder“ bleiben. So betonte es Jutta Reiter als Sprecherin des Dortmunder Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus – anlässlich des Gedenktages am 8. Mai hatte der Arbeitskreis eine Mahnwache vorbereitet. Ganz im Zeichen der Coronna-Zeit fand sie in einem pandemiekompatiblen Format statt.

Gedenken zum 8. Mai: Mahnwache des Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus zum Kriegsende mit Abstand und Maske – aber gemeinsam. Foto: Stephan Schütze

Es sei wichtig, diesen Gedenktag zu würdigen „als historisches Ereignis und als Verpflichtung für heute“, betonte auch Pfarrer Friedrich Stiller, der auch Sprecher des Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus ist. Das Ende der Nazi-Herrschaft sei „unter großen Opfern“ erkauft worden.

Alleine in Dortmund dauerte die Befreiung vom ersten Eintreffen westalliierter Truppen an sieben Tage lang. „Fast bis zum letzten Tag wurde gemordet“, erinnerte Rabbiner Baruch Babaev. Er fragte, warum man die Waffen nicht niedergelegt und die KZs nicht selbst befreit habe.

Der 8. Mai 1945 sei ein Tag des Neubeginns und der Hoffnung. Die Verpflichtung zum engagierten Handeln gegen den aktuellen Rechtsextremismus steht für Manfred Kossack, Beauftragter der Stadt für Vielfalt und Toleranz, im Vordergrund. Denn angesichts einer zerbrechlich gewordenen Erinnerungskultur und zunehmende Attacken von Rechts sei die Mahnung, Geschichte dürfe sich nicht wiederholen, keine Floskel mehr.

Das Versöhnungsgebet von Coventry – vorgetragen von Pfarrer Stiller und Sabine Fleiter – beendete die Mahnwache. Für den musikalischen Rahmen sorgte Wim Wollner (Saxophon).

Mahnwache des Arbeitskreises gegen Rechtsextremismus zum Ende des Zweiten Weltkrieges auf dem Friedensplatz vor dem Dortmunder Rathaus. Foto: Stephan Schütze

Danach war die Ausstellung „75 Jahre Kriegsende: 8. Mai – unsere Verpflichtung“ in der „Friedensallee“ zu sehen: unter Bäumen an der Südseite des Friedensplatzes. Sie zeigte in eindrucksvollen Fotografien u.a. die nahezu vollständige Zerstörung der Dortmunder Innenstadt, die Ermordung von 2.400 Dortmunder Juden und die Hinrichtung von 300 Kriegsgefangenen und Widerstandskämpfern kurz vor Kriegsende im Romberpark und der Bittermark.

Text: Uwe Bitzel

Weitere Bilder zur Ausstellung von Hans Steinkamp sind hier zu sehen. Außerdem gezeigt werden hier Selfies vom Ausstellungsgbesuch.